Was ist jemmy button?

Jemmy Button war der Spitzname eines indigenen Fuegianers namens Orundellico, der im frühen 19. Jahrhundert von britischen Forschern entführt und nach England gebracht wurde. Sein Spitzname "Button" erhielt er aufgrund seiner Faszination für Knöpfe und Kleidung während seines Aufenthalts in England.

Jemmy Button wurde im Jahr 1818 von dem britischen Seefahrer und Forscher Robert FitzRoy entführt, der die HMS Beagle kommandierte und später bekannt wurde, weil er Charles Darwin auf seiner berühmten Reise begleitete. FitzRoy hatte die Absicht, Jemmy und drei weitere Fuegianer zu "zivilisieren" und sie dann in ihre Heimat zurückzubringen, um als Brücke zwischen den britischen Siedlern und den Ureinwohnern zu dienen.

Während seines Aufenthalts in England wurde Jemmy Button von einer wohlhabenden Familie adoptiert und erhielt eine formale Ausbildung. Er wurde anglikanisch getauft und lernte Englisch. Allerdings zeigte er immer weniger Interesse an seiner britischen Lebensweise und drängte darauf, in seine Heimat zurückzukehren.

Im Jahr 1829 wurde Jemmy Button schließlich nach Feuerland zurückgebracht. Er versuchte, sein Wissen und seine Erfahrungen aus England zu nutzen, um zwischen den britischen Siedlern und den Ureinwohnern zu vermitteln. Dennoch war er nicht in der Lage, die kulturellen Unterschiede zu überwinden, und er kehrte schließlich zu seinem Stamm zurück.

Die Geschichte von Jemmy Button illustriert das komplexe Verhältnis zwischen den europäischen Entdeckern und den indigenen Völkern, das von Eroberung, Kolonialisierung und Assimilation geprägt war. Jemmy Button selbst stand im Mittelpunkt der Diskussionen über die Ausbeutung und Assimilation von indigenen Völkern und diente als Symbolfigur für die Kontroverse um den Umgang mit ihnen.